Es war einer dieser eisigen Winterabende in diesem langen Winter. Ein guter Tag, um die Brikettfabrik gleich in der Nachbarschaft zu besichtigen. Kaum jemand weiß, woher die Briketts auf dem Baumarkt kommen. Dort liegen sie, sauber verpackt und verschnürt und warten auf einen Käufer. Die Brikettfabrik Wachtberg in Frechen ist heute der einzige Standort im rheinischen Revier für Braunkohlebriketts. Die Rohbraunkohle kommt über die konzerneigene Nord-Süd-Bahn aus dem Tagebau Hambach. Bei Ankunft enthält der Rohstoff noch sehr viel Wasser und der Heizwert ist gering. Die Kohle wird im Werk aufbereitet. In sogenannten Kornmühlen wird die Kohle zerklein ert. Danach wird der Kohlestaub in sich drehenden Röhrentrocknern mittels Heißdampf getrocknet. Anschließend wird der Staub in Strangpressen mit einem Druck von bis zu 100 bar zu Briketts gepresst und das ohne Bindemittel. Im Frechener Werk stehen noch 40 Pressen, die meist schon viele Jahrzehnte auf dem Buckel haben. Bis zu 2.000 Paletten verlassen jeden Tag die Verladerampen. Zusammen mit den Industriebriketts verlässt die Hälfte der
Produktion als Brikett das Gelände. Die andere Hälfte der Trockenbraunkohle wird als Braunkohlestaub für Großfeueranlagen verkauft. Der elektrische Strom für die Maschinen und den Dampf wird hier im Werk selbst erzeugt. Für Groß und Klein war der Abend eine schöne Abwechslung im tristen Winterwetter. Die Kinder waren nach dem Rundgang natürlich ordentlich schwarz im Gesicht.